Forschung – Produktion – Vermittlung

Seit Anfang des Jahres 2020 dreht sich bei Silke Z. und dem Ensemble Die Metabolisten alles um das Thema der emphatische Körper. Die Performer:innen zwischen 18 und 66 Jahren haben sich in Workshops mit Jugendlichen und im Probenprozess den Fragen gestellt: Wie empathisch sind wir eigentlich? Wann wird Mitfühlen für uns unerträglich? Und was, wenn uns die Empathie für jemanden fehlt? Einfühlen oder Zuschreiben, Abstempeln? Wer sind wir? Sind wir die Summe unserer Zuschreibungen? Was machen Labels, die wir von außen angeheftet bekommen mit uns?

Noch davor fing für Choreografin Silke Z. die Forschung zu diesem Thema an. Empathie ist mehr als nur Mitgefühl oder Einfühlungsvermögen – es ist auch körperlicher Prozess – Ausgangspunkt sind dafür in unserem Gehirn die Spiegelneurone – sie lassen uns mitlachen, mitweinen, mitgähnen.

Gemeinsam mit den Performer:innen, den Kooperationspartnern Fokus Tanz in München und dem Jungen Schauspiel Bochum taucht Silke Z. in die verschiedenen Aspekte des Themas Empathie ein. Wie entsteht so eine Produktion und wie lässt sie sich über das Seherlebnis hinaus vermitteln.

Im Sommer fanden bereits fünf Workshops mit Jugendlichen aus Partnerschulen statt – aber auch mit Tanzvermittler:innen, um verschiedene methodische Arbeitsansätze zu vertiefen. Wie lässt sich das Thema tänzerisch vermitteln? Was sind die Erfahrungen der Jugendlichen?

In einer Video-Dokumentation geben Die Metabolisten einen Einblick in ihre Arbeit – der Ist- Zustand eines Prozesses, der noch nicht abgeschlossen ist. Bis zur Premiere im März wird weitergearbeitet – das Stück wird sich weiterentwickeln und auch danach mit jeder Performance, jedem anderen Publikum, jeder anderen Bühne und mit den weiteren Workshops und Laboren neue Facetten hinzugewinnen. Ein Stück, das lebendig und wandelbar bleibt durch Forschung, Vermittlung und die Persönlichkeiten der Performer:innen. „Silke Z. und die Metabolisten haben erneut ein Stück vorgelegt, das kurzweilig und abwechslungsreich viel Grund zum Denken nach der Aufführung gibt, ohne die Unterhaltung außer Acht zu lassen.“ (Michael Zerban, November 2020, O-Ton) Einen Blick in die Entwicklung des Stücks gibt es hier.

Die intergenerationelle Kompanie sucht neue performative Perspektiven, um sich dem Themenkomplex zu nähern und WIR-Gefühle zu kultivieren. Vom 11.-13. März 2021 ist die Premiere in den ehrenfeldstudios geplant. Außerdem finden in 2021 vier einwöchige Forschungslabore mit Teilnehmer:innen der Generation Ü60 mit einem Performance-Output statt. Das erste Labor ist im Anschluss an die Premiere vom 15. März bis 20. März 2021.