Raimund Hoghe


„Für mich ist die Suche nach Schönheit wichtig – was ja auch im klassischen Tanz eine Rolle spielt. Wenn ich zum Beispiel eine sehr schöne Musik wie Schwanensee benutze, gibt es da eine Diskrepanz zwischen der Schönheit der Musik und meinem Körper, der von vielen als hässlich bezeichnet wird. Dieser Bruch und die Suche nach einer anderen Schönheit interessieren mich. Für mich sind Körper wie Landschaften, und so, wie es verschiedene Landschaften gibt, gibt es auch verschiedene Körper – und alle haben ihre Berechtigung.“ Raimund Hoghe

„Mit Bruch und Brechung zu arbeiten, das gehört zu den elementaren Prinzipien im Werk von Raimund Hoghe. Das Pathos gefühlvoller Songs und ein Körper, der von der Norm abweicht, prägten ebenso wie die Konfrontation von populärem Schlager und geschliffenem literarischem Wort seine Stücke der neunziger Jahre. Den scharfen Blick auf Ausgrenzung und Diskriminierung präsentiert Raimund Hoghe in einem hochästhetischen theatralen Setting.“ (Katja Schneider, tanzjournal)

Raimund Hoghe, geboren in Wuppertal, arbeitete von 1980 bis 1990 als Dramaturg für das Tanztheater Wuppertal Pina Bausch, über das er auch zwei Bücher schrieb. Seit 1989 entwickelte er eigene Theaterarbeiten für verschiedene Tänzer und Darsteller. 1994 kreierte er sein erstes Solo Meinwärts und seitdem präsentierte er sein Repertoire, bestehend aus 18 Produktionen in zahlreichen Ländern Europas, außerdem in Japan, Südkorea, Australien, Kanada und den USA. Für den WDR realisierte er 1997 das einstündige Selbstportrait Der Buckel. Er hat für seine Arbeiten zahlreiche Preise erhalten, darunter 2002 den „Deutschen Produzentenpreis für Choreografie“. In der Saison 2005/2006 wurde Swan Lake, 4 Acts vom Verband der französischen Kritiker zur besten ausländischen Tanzaufführung gekürt, und im Jahre 2008 wählte ihn die Fachzeitschrift ballettanz zum „Tänzer des Jahres“. 2019 erhielt er den renommierten Titel „Officier de l’Ordre des Arts et des Lettres“ durch den französischen Kulturminister – in Anerkennung seiner außerordentlichen Verdienste um die kulturelle Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Frankreich – und im folgenden Jahr wurde er mit dem Deutschen Tanzpreis 2020 ausgezeichnet. Raimund Hoghe lebte in Düsseldorf und verstarb friedlich und unerwartet am 14. Mai 2021 im Alter von 72 Jahren.

Luca Giacomo Schulte / Kompanie Raimund Hoghe Mail: lucaschulte@gmx.net;
Internetseite: 
www.raimundhoghe.com;
Management / Administration Frankreich Mathieu Hillereau / Les Indépendances Mail: 
production@lesindependances.com;
Management / Administration Deutschland Judith Jaeger
judithjaeger@gmx.de

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Foto: © Joerg Letz

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