Premiere: CHORA // CocoonDance // 5.10.2023 // Théâtre du Crochetan Monthey (CH)
Moderne kybernetische Systeme verfügen über ein inneres Modell der Außenwelt, in dem alles, was dort draußen vor sich gehen soll, im Innern durchgespielt wird. Gemeinsam mit dem Publikum entwirft CocoonDance mit CHORA einen sich öffnenden und schließenden Raum, der uns die Beziehung mit der uns umgebenden Welt spüren lässt.
Dabei konzentriert sich CocoonDance wie nie zuvor auf die Vorstellung und Wahrnehmung des Raums. Choreografie wird verstanden als eine Kulturtechnik, die in der Lage ist, Körper und Dinge zu ordnen, zu verbinden, Veränderungen voranzutreiben und Resonanzräume zu eröffnen. Angelegt zwischen Sinnlichem und Logischem erinnert der Theaterraum von CHORA an Platons dritte Raum-Kategorie, die allem seinen Ort gibt, ohne sich selbst je auf einen Ort festlegen zu lassen.
CHORA steht für die Suche nach neuen kreativen Prozessen. Das Projekt legt den Schwerpunkt auf Co-Autorenschaft und ihre vielfältigen Möglichkeiten. Es geht um das Umschreiben, Transformieren und Verschmelzen von Bewegungen, um eine polyphone Ästhetik. CHORA präsentiert sieben Performer in einer sich entwickelnden, ständig verändernden Klang-/Rauminstallation, in der die Körper des Publikums und der Darsteller nebeneinander existieren und sich in einem Konzept vernetzen, das erst eigentlich den szenischen Raum schafft.