Cocoondance Company


CocoonDance wurde 2000 von der Choreografin Rafaële Giovanola und dem Dramaturgen Rainald Endraß gegründet. Die in Baltimore geborene Schweizerin war nach einem Studium bei Marika Besobrasova in Monte Carlo zunächst Solistin in Turin, bevor sie von William Forsythe für acht Jahre an das Ballett Frankfurt engagiert wurde.
Seit 2004 bespielt und leitet die Company die Sparte Tanz in dem von der Bundesstadt Bonn institutionell geförderten freien Theater im Ballsaal, einem Haus der produzierenden Künstler, Schnittstelle und Wirkungsbereich verschiedenster Felder des zeitgenössischen Tanzes.

Die seit 2000 entstandenen rund vierzig abendfüllenden Produktionen von CocoonDance wurden zu Gastspielen auf mittlerweile fünf Kontinenten eingeladen und mehrfach mit Preisen ausgezeichnet. 2018 und 2020 war CocoonDance zur TANZPLATTFORM DEUTSCHLAND, der wichtigsten Biennale für zeitgenössischen Tanz eingeladen.
Motor der künstlerischen Entwicklung ist die Improvisations- und Ensemblearbeit. Kollektive Entscheidungsprozesse und eine enorm kontinuierliche Teamarbeit begründen die ästhetische Dichte der Arbeiten. Mit seinen Arbeiten sprengt das Bonner Tanzensemble immer wieder das konventionelle Bühnenerlebnis – nicht nur, was den Raum betrifft.
Über die Denkfigur des ‚ungedachten Körpers‘ setzt CocoonDance sich seit 2016 mit Disziplinen und Bewegungstechniken auseinander, die dem Tanz oft fremd sind. In dieser Weise werden tradierte Körperbilder dekonstruiert und zu ganz neuen Körperkonzepten verschmolzen. Die solchermaßen erzeugten Kunstkörper ermöglichen, die Narrative von Körper und Geschlecht infrage zu stellen.

Wie kann eine choreografische Sprache entstehen, erläutert und geteilt werden? Dieser Frage ist CocoonDance mit einem Bewegungswortschatz, basierend auf dem Bewegungsmaterial ihrer Stücke nachgegangen. Die Beschäftigung mit Sprache, als Instrument zum Erfassen, Verbildlichen und Archivieren von Bewegung ist zu einem Kernelement der Bewegungsrecherche von CocoonDance geworden. Seit 2017 entwickelt sich ein stetig wachsendes Glossar mit dem Ziel eines offenen Archivs, das sein kollektiv gewordenes Erfahrungswissen nicht nur speichert, sondern beständig dialogisch überprüft, ergänzt, und teilt. Aus der Glossararbeit hat sich eine spezielle Arbeitsweise herausgebildet, die sich zugleich als produktive Verständigungsweise erweist - nicht nur im Kontext mit professionellen, sondern genauso mit nicht-akademisch geprägten TänzerInnen.

In seiner digitalen und interaktiven Form, als MoveApp, bietet sie dem Nutzer die Möglichkeit, die Vorstellung vom eigenen Körper durch Begriffe und Erläuterungen zu erkunden und zu erweitern. Vor allem sollen neue Begriffe und deren Einfluss auf Bewegung und Körperempfinden in die App einfließen. Erwünscht und möglich ist, dass dies über das Bewegungswissen von CocoonDance hinauswächst und auch andere PerformerInnen, TänzerInnen und ChoreographInnen ihre Spuren hinterlassen. Langfristig wird hier ein Tool entwickelt, das einer großen Zahl an Bewegungspraktiker*innen dazu dient, Bewegungen und Körperbilder zu kreieren, zu erkunden und darüber mit anderen in Austausch zu treten.

Rafaële Giovanola
Rainald Endraß
Mail: mail@cocoondance.net

Management

Aurélie Martin
Aurelie.Martin@cocoondance.net

Godlive Lawani
gl@stane-pam.com

Internetseite: www.cocoondance.net

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Foto: © Jörg Letz

Touring Produktionen